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SG Hoechst Classique Vizemeister beim Turnier um den Rheingrafenschild

Classique verliert mit zehn Mann 0:2 im Finale gegen ASV Wuppertal 0:2 (0:1)

SG Hoechst Classique: O.Heyer, J.Brauburger, H.Wagner, T.Baylan, R.Aitbouhou, M.Stahr, R.Hahn, P.Klärner, N.Klacar, A.Conrad, K.Schumacher, J.Bötterling, A.Grabitsch, C.Afflerbach

Mit einem tollen Erfolg kehrte die SG Hoechst Classique vom Rheingrafenschild AH – Turnier, der inoffiziellen internationalen deutschen Meisterschaft für Ü-32 Senioren, nach Hause. Als Vizemeister beendete die Classique dieses hochkarätig besetzte Turnier.

Während andere Vereine zunehmend über nachlassende Resonanz bei Turnieren klagen, kann sich der VfL Bad Münster am Stein sogar den Luxus erlauben, die startenden Teams gezielt auszusuchen. Die Plätze im Starterfeld sind beim Altherren-Turnier um den Rheingrafenschild, der inoffiziellen internationalen deutschen AH Meisterschaft, nämlich so heiß begehrt, daß sich etliche Teams bereits vor der Abfahrt für das nächste Jahr gleich am Tag der Abreise wieder anmelden.

Zum Füllen der wenigen Lücken schreibt Turnierleiter Erwin Dejung dann aus AH-Fachzeitschriften ausgewählte Teams von Rang und Namen an, die dann meist auch sofort zusagen. Kein Wunder: Während ähnliche Veranstaltungen längst „eingeschlafen“ oder in die Bedeutungslosigkeit abgedriftet sind, strotzt das Rheingrafenschild-Event auch nach 55 Jahren nur so voller Lebenslust – was natürlich auch an der routinierten Organisation und der aufwändigen Rund-um-Betreuung durch das eingespielte Helferteam liegt.

Auch die Classique reiste mit einem äußerst positiven Eindruck über diese Meisterschaft zurück, obwohl das Endspiel verloren wurde, und dies nun schon die dritte Endspielniederlage in den letzten drei Jahren (2 mal verloren die SGler das Finale beim Opel Super Cup) war.

Daß diesmal das Endspiel verloren wurde, lag vor allem daran, daß die Hoechster für das Finale nur noch 10 einsatzfähige Spieler hatten.

Auch Andreas Grabitsch, der trotz einer schweren Muskelverletzung nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte war, stellte sich im Endspiel noch einmal in den Dienst der Mannschaft, um die Minimalchance, auf die die Classique hoffte, zu wahren.

Durch begeisternde Spiele in der Vor- und Zwischenrunde avancierte die Classique schon bald zum Turnierfavoriten, Verletzungen reduzierten das Team dann allerdings so stark, daß ein Sieg im Endspiel unmöglich wurde.

Im 30 Minuten dauernden Finale konnten die Classiquer bis zur 10. Minute das 0:0 halten, dann gerieten sie mit 0:1 in Rückstand, mußten die Defensivtaktik lockern und erhielten durch einen Konter noch das 0:2. Obwohl in Unterzahl spielend, hatten auch die Hoechster einige hochkarätige Chancen, doch im Endspiel war ihnen die Glücksgöttin Fortuna nicht hold, und selbst ein Foulelfmeter konnte von Rachid Aitbouhou nicht verwandelt werden. So blieb dem Team vor 500 Zuschauern nur der undankbare zweite Platz.

Im Feld der 26 Teams bekamen es die Hoechster in der Vorrunde zuerst mit den Rheingrafensieger von 2000, dem SC Verl, zu tun. In einem von beiden Seiten gut geführtem Spiel gingen die Classiquer, nach hervorragender Vorarbeit von Ralf Hahn, durch Andreas Grabitsch in Führung. Nach zwei Unachtsamkeiten in der Abwehr gerieten die Main Taunus Kicker sogar mit 1:2 in Rückstand. Auf Flanke von Rachid Aitbouhou war es wiederum Andreas Grabitsch, der mit einem sensationellen Kopfball für den Gleichstand sorgte.

Die Freien Turner Braunschweig waren im zweiten Gruppenspiel der Hoechster Gegner. Mit 6:0 bekamen sie eine gehörige Packung und - hätten die Hoechster ihre Chancen besser genutzt, wären noch zwei bis drei Tore mehr möglich gewesen. Die Tore erzielten Grabitsch (2), Conrad (2), Afflerbach (1) und Ralf Hahn, der sich in diesem Spiel so schwer verletzte, daß für ihn das Turnier vorbei war. SG Essen Schönebeck wurde mit 2:0 nach Toren von Kai Schumacher und Alex Conrad besiegt, und im letzten Gruppenspiel unterlagen die Lokalmatadoren vom FV Bavaria Ebernburg der Classique mit 4:0. Die Classique Tore erzielten: Alex Conrad (2), Peter Klärner (1) und Njego Klacar(1).

Als Gruppenerster, mit 10 Punkten und 14:2 Toren, den meist erzieltesten in der Vorrunde, zog die SG ins Viertelfinale ein.

Der FC Isselhorst /Gütersloh war der Gegner. Lange tat sich die SG gegen die total defensiv agierenden Isselhorster schwer; erst als Alex Conrad zehn Minuten vor Spielende im Strafraum gelegt wurde und Andreas Grabitsch den fälligen Elfmeter zum 1:0 nutzte, war der Gegner geschlagen. Peter Klärner sicherte per Kopfball noch den 2:0 Endstand.

Im Halbfinale gegen die Spvgg Versmold sollte die große Stunde für den ausgezeichneten Classique – Keeper Ottmar Heyer schlagen. Während des Spiels rettete er seinen Farben das 0:0, und im fälligen Elfmeterschießen, hielt er zwei Strafstöße der Spielvereinigung. Auch in diesem Spiel beklagten die Hoechster wieder einen Verletzten: Mit Muskelfaserriß verließ Alex Conrad das Feld, und auch er konnte nicht mehr am Endspiel teilnehmen.

Die Tore zum 4:3 Sieg für die Classique im Elfmeterschießen erzielten: Jogy Brauburger - er war auch einer der besten Spieler des gesamten Turniers -, Njego Klacar, Rachid Aitbouhou und Jan Bötterling.Nur Andreas Grabitsch, der ebenso wie Alex Conrad zu den Topscorern des Turniers zählte, scheiterte am Torhüter.

Das Endspiel konnte dann nur noch mit 10 Spielern gespielt werden, da auch noch Helmut Wagner ausfiel. Ohne dieses extreme Verletzungspech hätte die Classique beste Möglichkeiten gehabt, auch das Finale gegen den    ASV Wuppertal zu gewinnen.

Der gute Eindruck, den die Classique bei der Turnierleitung und den zahlreichen Zuschauern hinterließ, führte nach Spielende dazu, daß Turnierleiter Dejung die Classique bereits für das nächste Jahr zum 56. Rheingrafenschild wieder einlud.